Tiergestützte Pädagogik
Hilfe zur Erziehung mit und durch Meerschweinchen
Was haben Meerschweinchen und pädagogische Ansätze in der Kinderarbeit gemeinsam? Eine ganze Menge! „Meerschweinchen sind sehr sozial und kommunikativ“, laut Petra Müller-Kramer. Auf dem Hof Dettmer-Prause in Geisecke hat der Verein Kinderland Villigst, Träger der Offenen Ganztagsschule der Grundschule in Villigst, einen Standort für seine tiergestützte Therapie und Pädagogik gefunden. Aus dem Sozialverhalten der Tiere sollen die Kinder künftig Rückschlüsse ziehen zum eigenen sozialen Verhalten.
Zwölf Meerschweinchen zogen in das von Kindern gestaltete Gehege ein. Die Kinder hatten Unterschlüpfe geplant und gebaut. Damit das Futter der Meerschweinchen nicht verdirbt, bauten die Kinder Vorrichtungen, auf denen das Futter aufgespießt wird, und Heuhaufen. Das war eine erlebnispädagogische Aktivität einiger OGS-Kinder. Andere hatten sich in den Osterferien in den Wald begeben, um Hütten, Staudämme und Brücken über die Bäche zu bauen.
Patenschaften
Die Kinder der OGS Villigst übernehmen Patenschaften für die Meerschweinchen. Diese Paten werden regelmäßig mit einer Erzieherin zu den Meerschweinchen fahren und sie pflegen. Hier kommt die tiergestützte Pädagogik zum Tragen. Die Kinder übernehmen Verantwortung, Umweltbewusstsein, bauen eine Bindung zu „ihrem“ Tier auf, entwickeln ihre Sozialkompetenzen weiter und erleben einen Bezug zur Natur und dem Lebendigen. „Gerade in einer Zeit der immer höheren Technisierung in den Kinderzimmern entfremden sich die Kinder immer mehr der Natur“, sagt Petra Müller-Kramer, Leiterin von Kinderland. „So ist es uns sehr wichtig auf dem Hof mit den Kindern die Ursprünglichkeit zu erleben. Das Kochen über dem Lagerfeuer ist dabei für alle eine große Herausforderung“.
Übrigens: Die Meerschweinchen kommen aus einer Notstation in Castrop-Rauxel namens „Schwein gehabt“. Dort kümmert man sich schon seit 15 Jahren um die putzigen Nager.
- In Zukunft bietet Kinderland Villigst e.V. Gruppen- und Ferienangebote und Tiergestützte Therapie an.
- Weitere Informationen erhalten Sie bei Petra Müller-Kramer 0172/2330095 und Rebecca Meßarius 0163/2846321.
Quelle: Artikel vom 06.04.2018 von Ingo Rous